Per Zufall stieß ich beim Stöbern durch die Armada aus Silberlingen auf „The Cure„….ein Klassiker.
Das Album „Disintegration„- eine der finsteren Musikplatten der Gruppe, die an die Anfangszeiten als Gothicband ankoppelte- hatte es mir besonders angetan. Man darf gerne Rückschlüsse auf meinen derzeitigen Gemütszustand schließen, muss man aber nicht.
Auf dieser Scheibe fand ich ein Lied, das ich hin und wieder im Ohr hatte, aber nie wirklich zuordnen konnte: „Lullaby„.
Angeblich verarbeitete hierin der Sänger einen Albtraum aus seiner Kindheit, der ihn immer wieder verfolgt hatte.
Ich besann mich, was mich damals des Nächtens so umgetrieben hatte. Vielmals sah ich mich irgendwelchen Gruselgestalten ausgesetzt. Hin und wieder quälten mich auch Feuersbrünste…gern nach Feuerschutzübungen.
Ein Alb erzeugt jedoch noch heute recht nachhaltig ein kaltes Schaudern bei mir, wenn ich an ihn zurückdenke.
Folgendes trug sich zu:
Ich saß auf der Rückbank der elterlichen Kutsche und sah bereits von fern einen alten, knochig-ledrigen Mann- quasi eine Art Ötzi-Replikation- auf dem Gehweg, der mich instinktiv, ohne das Warum zu wissen, im Sitz zusammensinken ließ, bis eigentlich nur noch die Haarspitzen über den unteren Scheibenrahmen hätten herausragen können. Dennoch schien mich diese furchteinflößende Person wahrgenommen zu haben und streckte gierig die Hand nach mir aus. Tja, zum Glück fuhren wir schnell an ihm vorbei…doch da hatte ich fürwahr nicht die Rechnung mit diesem höchst seltsamen Knochenmann gemacht, dessen knorrig-sehniger Arm urplötzlich an Länge zunahm und das Auto mitsamt meiner Wenigkeit zu verfolgen begann. Natürlich stellte auch das eilig hochgekurbelte Fenster kein wirkliches Hindernis dar. Alsbald packte mich die dürre Hand am nach unten geneigten Genick und die nackte Angst fuhr mir augenblicklich in die Glieder.
Dann wurde mir gnädiges Erwachen zuteil.
Ich weiß nicht, wie lange ich gebraucht hatte, um mich in der Finsternis innerlich wieder halbwegs zu beruhigen. Ich fürchtete, sobald sich meine Augen wieder schließen würden, könnte mich diese Kreatur erneut packen.
Es gibt schon sehr, sehr kuriose Begebenheiten, während man scheinbar selig und fernab jeder Gefahr in Morpheus Armen hin und her geschaukelt wird. Obacht daher: Gelegentlich könnte man auch von einem Messer verfolgt werden, wie kürzlich meine Kollegin berichtete. Da steht man natürlich erst einmal aufrecht im Bett. Verständlich.
Was hat euch denn so in Kindheitstagen um den Schlaf gebracht? Tragt ihr auch euren ganz persönlichen „Spiderman“ mit euch herum?
31. März 2016 at 22:45
Ich träumte recht häufig von einem Wolfsrudel. Mitunter war die Hatz vorüber, wenn ich aus dem Bett gefallen war.
Schweißgebadete Grüße aus dem Garten.
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1. April 2016 at 20:16
Armes kleines Rotkäppchen!
Hast du oft Märchen gehört oder gelesen? Vielleicht hat dich das ja geprägt?
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1. April 2016 at 20:22
… und dazu mein (unterbewusster) Hang zur Übertreibung. Ein einzelner Wolf? Nicht mit mir. 😀
Vollmondige Grüße aus dem Garten 🙂
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1. April 2016 at 20:27
Na, wenn dann richtig…nur im Rudel wird es erst richtig spannend.
Beste Grüße zurück!
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5. April 2016 at 19:01
Ich möchte vor einem Unsichtbaren weglaufen, erreiche aber nie die andere Wand des Raumes, Parkhauses oder wo auch immer ich gerade bin.
Ich mag The Cure immer noch sehr.
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5. April 2016 at 19:07
Ich stelle es mir als sehr nervenaufreibend vor, wenn ich vor jemandem wegrennen müsste, den ich nicht sehen kann.
Dann wünsche ich dir mal „immer 3 Schritte voraus“!
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5. April 2016 at 19:27
Es ist! Aber am schlimmsten ist eigentlich die zunehmende Endlosigkeit des Raumes, in dem ich mich befinde.
Dankeschön, ich richte das dem Traum – ich aus
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5. April 2016 at 19:29
Leider ist dieser Umstand recht arttypisch für Albträume….fehlt nur noch, dass man in einen riesengroßen Kaugummi tritt und an Ort und Stelle anhaftet…
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5. April 2016 at 19:33
🙂
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6. April 2016 at 10:18
Bei mir waren Hitchcocks „Die Vögel“, die mich als Kind verfolgt haben. Und noch heute ziehe ich den Kopf ein, wenn über mir ein Schwarm Raben flattert. Jedesmal fällt mir dieser Film wieder ein, obwohl ich ihn nie wieder geschaut habe. Ich Angsthase! 🙂
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7. April 2016 at 09:18
Kraaa! Kraaa!
(Schocktherapie… 😉 )
Mein Schwesterherz konnte nach dem Film „E.T.“ nicht mehr ruhig schlafen….auch heute noch mag sie diesen Film nicht.
Filme können schon sehr prägen.
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7. April 2016 at 16:52
Oooch, ich finde E.T. so süss!
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9. April 2016 at 09:05
Ich habe auch nichts gegen ihn….wer sonst könnte so formschön mit dem Fahrrad durch die Luft radeln…
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9. April 2016 at 09:44
Ja, ich liebe diese Szene! 🙂
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9. April 2016 at 09:47
E.T., nach Haus, telefonieren!
*Leuchtfinger anknipps*
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9. April 2016 at 09:49
Schmelz…..
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