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Es hat >>BING<< gemacht… (28.10.2015)

 

Für gewöhnlich lasse ich mir selten freudestrahlend und kommentarlos die Pistole auf die Brust setzen. Auch nicht, wenn sich mein Gegenüber „google“ schimpft und meint, mich von Informationsquellen fernhalten zu wollen, nur weil ich nicht springe, wenn ES pfeift.

Die Losung wäre in diesem Falle nicht etwa ein ominöses „Sesam öffne dich!“, sondern ein schlichtes „Ich stimme zu“. Andernfalls würde man mich weiterhin am lang ausgestreckten (Datenkraken)Arm verhungern lassen.

Wem oder was stimme ich denn da überhaupt zu? Irgendeiner windigen, kleingedruckten Klausel in mikronisierter Schriftgröße? Weiß man’s?

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben soeben zugestimmt, dass wir Sie so richtig nackig machen dürfen. Fühlen Sie sich bei uns gut beobachtet…äh…aufgehoben. Ab sofort ballern wir Sie nur noch mit maßgeschneiderter Werbung zu, wir wissen wo Ihr Bett schläft und was Sie als nächstes tun werden. Ist das nicht wundervoll?!

Seit Tagen blobbt das Fensterchen mit der Aufforderung auf, den neuen Bestimmungen bei google zuzustimmen. Ich warte noch darauf, dass demnächst das latent Nachdruck verleihende Wort „ENDLICH“ in Verbindung mit einem dezent mahnenden Ausrufezeichen ergänzt wird.

 

Warum stimme ich nicht einfach zu?

Aus Prinzip! Demnächst öffnet sich- zugegeben etwas überdreht weitergesponnen- ein Fensterchen mit der Aufforderung, eine Million Teuronen zu überweisen, sonst bliebe die Suchmaschine aus.

Wenn ich schon lese, dass ab sofort Daten zusammengeführt werden sollen, um die Benutzerfreundlichkeit zu steigern, sträubt sich bei mir das ein oder andere Nackenhaar. So richtig benutzerfreundlich finde ich die Wahl zwischen Pest (kein Zugriff auf google) und Cholera (blindlinke Zustimmung) ja nicht wirklich. Stehe ich mit dieser Meinung allein auf weiter Flur? Wahrscheinlich. Egal.

 

Und so bot sich mir und meiner Verweigerungshaltung jedenfalls die Gelegenheit, doch mal testweise auf die Konkurrenz auszuweichen. Zum Beispiel BING. Sicher sieht es nicht so aufgeräumt wie bei google aus, aber was ich finden wollte, habe ich bisher auch auftreiben können.

Mal schauen, wie lange ich auf google verzichten kann. Ich glaube zwar nicht, dass ich diese alternativlose Aufforderung aussitzen kann, bis google irgendwann vergisst, dieses nervige Fensterchen weiterhin erscheinen zu lassen- wir wissen ja alle: Das Internet vergisst nichts- aber irgendein Zeichen wollte ich einfach setzen. Auch wenn  google meinen Zwergenaufstand wahrscheinlich nicht einmal bemerken wird…