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Unverständnis (20.12.2016)

 

Was soll man dazu noch sagen oder schreiben?

Da geht man kaputt vom Tag früher ins Bett und dann erfährt man am nächsten Tag, dass unterdessen einige Kilometer weiter für viele nichts Böses ahnende Menschen auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin das Leben für beendet erklärt worden ist. Von den unzähligen Verletzten und allen Angehörigen oder Freunden ganz zu schweigen, die nun mit diesem Erlebnis weiterleben müssen. Auch der polnische LKW-Fahrer hatte keine Wahl.

Von jetzt auf gleich. Einfach so. Ohne Chance, sich erwehren oder das Unheil abwenden zu können.

Diese Tat besitzt keine menschlichen Züge. Sie trägt die hässliche Fratze von Wahn und purer Abartigkeit. Wahrscheinlich möchte man die niederen Beweggründe des Täters, so man ihn denn dingfest machen kann, überhaupt nicht wissen.

Es ist auch relativ egal, ob es kurz vor Weihnachten, oder an einem beliebigen anderen Tag im Jahr passiert.

Sinnlos bleibt sinnlos und es ist mit nichts zu entschuldigen oder zu erklären. Mit welcher Berechtigung darf ein Mensch so brutal über Leben und Sterben anderer entscheiden?

Das alles macht nur noch sprachlos.

Für einen angemessenen, anteilnehmenden Trost fehlen die richtigen Worte.

 

Sehr nachdenklich. S[Punkt]

 

 


Herbstgedanken (4.10.2014)

Die gestrige Wanderung durch die herbstlich angehauchte Sächsische Schweiz….morgens noch eine schöne und heimelig nebulöse Angelegenheit….hat mich zu ein paar Zeilen verleiten lassen.

Für den einen mag es Kitsch sein, für den anderen stümperhafte Pseudokunst…aber lest selbst:

Der Herbst ist gegenwärtig (4.10.2014)

Wie Perlenschnüre funkelnd vom Tau benetzte Fäden
im sachten Windhauch schaukelnd wehen.
Sie künden mit den Nebeln:
Der Herbst ist gegenwärtig.

Schon welkt das Laub und fällt zu Boden,
und schenkt uns im Vergehen
sein wundervolles Farbenspiel.
Der Herbst ist gegenwärtig.

Der Duft nach Moos und feuchter Erde,
er liegt nun wohlig in der Luft.
Im Bach glitzert ein Sonnenstrahl.
Der Herbst ist gegenwärtig.

Zu Wölkchen kondensiert der Atem
des Wanderers in Morgenstunden.
Ein Vöglein zwitschert wie von fern.
Der Herbst ist gegenwärtig.

Vom Gipfel geht der Blick ins Weite
und schweift über Vergangenes.
Er stimmt uns sinnend nachdenklich:
Der Herbst ist gegenwärtig.

Das wären meine lyrischen 2 Cent am Kulturbeitrag. Ich entschuldige mich schon einmal im Voraus in aller Form.

Ich mag aber eben diesen bunten, spinnwebenverhangenen Herbst ganz gerne. Kitsch hin oder her.