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Türkische Liebesgrüße (14.1.2015)

 

Wir Deutschen sind nicht alle Nazis!

Endlich hat das mal einer geschnallt. Mann, bin ich froh. Zunächst dachte ich, dass diese Mitteilung der Kumpel Erdogan verlauten ließ…wie immer. ABER: Nein, es kam vom Ministerpräsidenten der Türkei (Herr Davutoglu), dessen Namen ich in meiner Lebenskarriere bisher auch noch nicht zu Ohren bekommen hatte. Man lernt nie aus.

So, wir sind also nicht alle Nazi.

ABER!

Wir sind nun wie IS-Dschihadisten. Mal was Neues.

Gemeint sind zwar die PEGIDA-Mitläufer, aber am Ende sind wir doch-wie immer- eh alle gleich…also alles Gotteskrieger…auch wenn man Atheist ist. Atheisten kämpfen dann wohl für „Oh-mein-Gott“, denn jemand anderes würde mir jetzt nicht einfallen, und außerdem müssten sie sich selbst plattmachen…sind ja Ungläubige im engeren Sinne. Vertrackte Situation.

 

Mal im Ernst: Ist es nicht eine Frechheit, besorgte und unsichere Bürger (die wirklichen Rassisten und Extremisten klammere ich großzügig aus) mit meuchelnden und vom Wahn geleiteten Terrormilizen gleichzusetzen? Auf der einen Seite verurteilt die Türkei die IS und nun soll ihr deutscher Freund dazu zählen? Wir haben hier im Land eine Meinungsfreiheit und wenn Menschen glauben, eine Meinung zu haben (eigene oder fremdbestimmte), dann ist das eben so. Plötzlich sind alle „Je suis Charlie“ und dann wollen sie anderen den Mund verbieten.

Das verstehe ich nicht.

Ich bin weder für, noch gegen PEGIDA. Es gibt Programmpunkte, die kann ich nachvollziehen, weil es eben immer schwarze Schafe gibt (auch unter Einwanderern), die dann den großen Rest ihrer Volksgruppe in einem schlechten Licht stehen lassen und somit Verunsicherung und Skepsis bei den „Ureinwohnern“ hervorrufen. Auf der anderen Seite ist es nicht korrekt, dass alle in einen Topf geworfen werden, einmal kräftig umgerührt und am Ende gesagt wird: Ausländer kosten uns Geld, wollen nicht arbeiten und sind alle kriminell…wobei dieses Szenario sicherlich nicht in den Köpfen des Großteils der PEGIDA-Anhänger vorherrschen dürfte…das wäre zu kurz gedacht. Ein Politikwissenschaftler der TU Dresden (Hr. Patzig) hat es meiner Meinung nach in einem Interview im MoMa auf den Punkt gebracht.

Außerdem: Alle hacken jetzt auf den angeblich fremdenfeindlichen Dresdnern herum. Meine Theorie ist ja, dass viele so denken, aber ihre schön warme und Anonymität wahrende Stube nicht verlassen wollen und stattdessen lieber per Telefon bei einer anonymen Umfrage (ganz gesichtslos) abstimmen….und mit über 60% angeben, den Moslems nicht recht über den Weg zu trauen. Solche Abstimmungen sind zwar nicht repräsentativ, zeigen aber trotzdem, in welche Richtung der Hase läuft!

Man darf Dresden nicht allein als Hochburg der Islamfeindlichkeit betitulieren, denn unterschwelliger Hass im Verborgenen (in Wohnzimmern und an Stammtischen) ist viel schlimmer!! Mich würde auch interessieren, wie viele PEGIDA-Touristen (Achtung: nicht Terroristen) in die Stadt reisen…aus Nah und Fern…und ihre eigenen Städte und Dörfer rein weiß halten.

Zudem gibt es viele Gegendemonstranten, die immer nur nebenbei erwähnt werden…es sei denn, sie traten in Hannover, Mainz, Köln usw. auf…..da gibt es sowas Schlimmes wie PEGIDA-Ableger ja kaum. ABER: Es gibt auch dort Stammtische und Wohnstuben und ich möchte nicht wissen, was dem ein oder anderen durch den Kopf geht.

 

In diesem Sinne. Bis demnächst!