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Tag der offenen Tür… (23.06.2015)

 

Nicht nur, dass ich auf Arbeit schon wie bekloppt von einem zum anderen hetze…am besten alles zusammen und am allerbesten schon gestern…nun bot wohl auch der Straßenverkehr einen Tag der offenen Tür im Irrenhaus.

Was da manche zusammengefahren haben…nervig!

Da wird sich noch durch eine Engstelle (beparkte Straße) mit einem Kleintransporter an mir vorbeigeschoben, obwohl das Hindernis auf der gegnerischen Seite lag und eine riesige Lücke zum Einscheren zur Verfügung gestanden hatte. Der leicht vorwurfsvolle Blick der Lenkerin von oben, warum ich denn partout nach rechts hin (Bordstein und Gehweg) keine Ausweichmöglichkeit finden wollte (weil ich defintiv nicht konnte…dafür sprachen die harten Tatsachen eines Bordsteins und Fußweges), war der I-Punkt.

Solche Leute liebe ich ja, die einen Fehler begehen und vor lauter Unwissen und Egoismus die Schuld ohne Umschweife auf andere umwälzen.

Bei manchen hat man echt das Gefühl: Hauptsache das Auto rollt…am besten nicht anhalten…also Augen zu und durch. Wird schon passen. Außerdem können sich die anderen ja auch mal unsichtbar machen. Ist doch wirklich nicht zu viel verlangt…

Und dann gab es da noch Exemplare, die sich nicht eintscheiden konnten, ob sie fahren oder doch lieber parken wollten. Da wird mit einer Gemütlichkeit dahergetuckert, als hätten die nichts mehr vor am Tage.

Mensch, ich will auch mal in den Feierabend! BitteDanke!

Da ich mich zum anständigen Fahrerlager zähle, drängle ich natürlich nicht…aber nerven tut es trotzdem.

 

Wie sagt eine Kollegin so schön: Beklopptheit zum Anfassen.

 

Ich geh jetzt mal eine Runde in mich und sage mir als Mantra vor: Das Leben ist schön! Alles wird gut! Die meinen das alle nicht so…

 

 


SoFi (22.3.2015)

Freitag, 20.03.2015, 8:15Uhr in einem Supermarkt irgendwo in Deutschland

 

Die Welt scheint erwartungsvoll der Dinge zu harren, die da kommen mögen. Ich ziehe meine Bahnen durch die Gänge eines Supermarktes, um mich an meinem freien Tag fürs Wochenende einzudecken. Kein Hamsterkauf, wohlgemerkt!

Eine ältere Dame arbeitet sich suchend durch die Dekowelt, zwischen Wachskerzen und Sparschälern. Neben ihr eine Mittfünfzigerin.

Heute soll ja diese Sonnenfinsternis kommen,“ stellt die Ältere fest und fügt mit bedeutungsschwanger gesenkter Stimme hinzu: „Die soll ja gefährlich sein.“ Die Jüngere gibt einen Laut der Zustimmung von sich. „Am besten, man bleibt zu Hause,“ fährt die Dame im Brustton der Überzeugung fort.

Ich schweige und studiere das Warenangebot.

Ob ich ihr sagen sollte, dass es in Wirklichkeit kleine grüne Männlein sind, deren flugfähiger Untersatz es ist, der sich unheildreuend vor die Sonne schiebt und uns das Licht des Leben nimmt? Unschlüssig mache ich kehrt.

Sollte ich ihr sagen, dass diese fremden Eindringlinge darauf aus sein könnten, unseren gesunden Menschenverstand auszusaugen? Und sollte ich in diesem Zuge eingestehen, dass diese kleinen grünen Männlein tatsächlich nicht unbedingt grün sein müssen? Auch die Wuchsform ist nicht entscheidend. Denn sie leben bereits unter uns…wie du und ich…sind Schlagzeilentexter bei Funk und Fernsehen und zimmern knallharte Titelseiten in unsere Zeitungen…und saugen uns ganz nebenbei unseren gesunden Menschenverstand aus und schüren Urängste in uns, die wir als lange in unseren Hinterköpfen verschollen meinten.

SoFi hier, SoFi da….das muss ja was ganz Schlimmes sein, meint irgendwann der geneigte Zuschauer/-hörer/Leser und malt sich fantasiereiche Horrorszenarien aus. Kinder dürfen nicht auf den Pausenhof, die Netzkraftwerkverantwortlichen rotieren wie unsere Stromzähler zur Weihnachtszeit… Besser, man bleibt zu Hause, zieht alle Vorhänge zu und malt einen Bannkreis um sich herum auf den Boden. Dann kann wirklich nichts mehr schief gehen.

Auf zur nächsten SoFi!

 

 

 

 

 


Dankeschön.

Auch wenn der Anlass bzw. Inhalt weniger erfreulich ist, freut mich, dass mein Beitrag zu Volkskrankheit Depression…oder: Das Leben ist schön! auf offene Ohren, respektive Augen gestoßen ist. Möglicherweise finden auch weitere Leser hierher.

 

Krankheiten, die dem Betroffenen nicht sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben stehen, werden in der Gesellschaft oft nicht ernst genommen, oder sogar müde belächelt. Sie haben einen schweren Stand, erst recht, wenn sie menschliche Schwäche suggerieren.

Wer hat nicht gerade einen burn-out, oder zumindest eine Lebensmittelunverträglichkeit?! Scheint gerade Mode zu sein…

Da kommt man sich regelrecht unnormal vor, gerade weil man sich noch glücklich schätzen kann, halbwegs normal zu sein.

 

Jene, die für sich ein Leiden als schick auserkoren haben, ziehen aber damit in bester Münchhausen-Syndrom-Manier gerade jene mit in die Grauzone der Missachtung, welche tatsächlich am Zerbrechen sind.

Klar kann man jetzt gegenargumentieren, dass es mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt wird. Aber ganz ehrlich: Wenn ich zum x-ten Mal höre, dass xy genau wie yz  jetzt dies und das hat, dann stumpft das doch nur ab. Ja, ja, wer hat das momentan nicht…

Auf der anderen Seite scheint die Psyche tatsächlich bei vielen immer mehr in Mitleidenschaft gezogen zu werden…oder die Menschen achten mehr auf ihre inneren Warnleuchten.

Oder überreagieren wir?

Depression hat es schon immer gegeben, nur trabte man damit nicht an die Öffentlichkeit, aus Angst, Repressalien oder den Fingerzeig Richtung Stirn zu ernten. Heute, unter all den Seelenklempnern und denen, die es gern sein wollen, stößt man vielleicht doch mal auf offene Ohren.

Manchmal brauchen wir keinen, der uns stets mit einer Antwort versorgt, sondern einfach nur zuhört.

 

 

 


Volkskrankheit Depression…oder: Das Leben ist schön! (17.8.2014)

[Hinweis auf die entsprechende Unterseite „Ernsthaftes“ meines Blogs]

Hier der Inhalt:

 

 

Volkskrankheit Depression…oder: Das Leben ist schön.

 

[aus gegebenen Anlass…]

Tagtäglich schlägt sie zu und schleicht wie ein allgegenwärtiger Schatten um uns herum.
Meist agiert sie im Verborgenen und wird dabei gern totgeschwiegen.
Wer will sich schon als Schwächling, der ihr erlegen ist, aufzeigen?

Dabei kann sie den vermeintlich Stärksten unvermittelt treffen, und weiß zu offenbaren, was er bewusst oder unterbewusst niederzuhalten versuchte.
Sie kann beständig nagend ans Ziel kommen, oder dich ad hoc ins Tal des Jammers stoßen. Die Betroffenen tanzen nach ihren Spielregeln und folgen der Leiter ins Bodenlose, bis es nicht mehr weitergeht.
Zumeist sind es gerade jene Personen, die man als fröhliche Spaßvögel zu kennen meint, welche letztendlich als tragische Gestalten enden.

Ein prominentes Beispiel macht gerade die Runde. Möge er- wie auch die anderen, die den Kampf verloren haben- seinen Frieden finden…

Und was trägt eigentlich ein Clown unter seiner Maske?!

Was bleibt, wenn man einmal ganz tief unten angekommen ist?
Die Flucht ins Nichts? Das stillschweigende Ausharren? Der steile Weg zurück ans Tageslicht?

Hilflosigkeit macht sich breit; Resignation; ein Gefühl der Schwäche und Angreifbarkeit; Hoffnungslosigkeit; eine innere Schwere, die zu Boden drückt.

Reden hilft, sagt man. Doch ist das gegenseitige Verstehen wie durch einen Wattebausch im Ohr gedämpft.
Die einen fühlen sich nicht richtig verstanden und mauern sich immer weiter ein, und die anderen sind es irgendwann leid, auf Granit beißen zu müssen. Irgendwann stehen sie schließlich alle allein und ratlos da: Die, die helfen wollen und jene, die Hilfe benötigen.

Treffen kann es jeden, egal ob Melancholiker, Familienmenschen, taffe Vorzimmerdamen, grüblerische Kopfmenschen, Witzbolde, Arbeitstiere, Aufreißer, …

Wie entsteht dieser lastende Druck?
Durch Überlastung, Unterforderung, sich ungebraucht fühlen, mangelnde oder zu hoch gesteckte Ziele, Minderwertigkeitsgefühle, Enttäuschung, zu hohe Erwartungen an sich selbst oder von außen, Ängste, schwere Schicksalsschläge, … ?
So mannigfaltig das Klientel, so vielfältig mögen die Gründe sein. Oftmals kommt auch eins zum anderen.

Da fragt man sich zu Recht, wie man dieser Maschinerie entgehen kann.

Ein Allheilmittel oder potentes prophylaktisches Mittel scheint es nicht zu geben, sonst hätte die Menschheit die Krankheit längst besiegt.

Wie wäre es mit Schönreden? Die Welt soll ein Ponyhof mit Sektempfang sein!
Das Leben nur von der schönsten Seite betrachten zu wollen, ist doch auch nur eine Lüge an sich selbst. Es ist nicht alles so wunderbar, wie wir es uns selbst hin und wieder gern einreden möchten, auch wenn es für den Moment ein klein wenig beruhigen mag. Zu tief ist der Fall aus den rosaroten Wolken, wenn wir eines Besseren belehrt werden….durch die ungeschönte Wahrheit.

Dann doch lieber alles weglachen?
Auch Galgenhumor wird gern als probates Mittel angesehen, um ausweglose Situationen bestmöglich zu überstehen. Und ja: Es hilft auch irgendwie. Man sollte bei übermäßigem Konsum jedoch darauf achten, dass man nicht selbst irgendwann am Ende des Strickes hängt.

Muss ich nicht alles um jeden Preis erreichen?
Es hat keinen Sinn, sich für irgendeine Sache komplett zu zerfleischen. Ist es das denn überhaupt wert? (Selbst-) Reflexion kann hier nicht schaden. Was nützt es, das angestrebte Ziel auf dem Zahnfleisch kriechend zu erreichen, wenn man hinter der Ziellinie nur noch zusammenbricht, anstatt sich über den Erfolg freuen zu können.
Nicht besser ist es, wenn man zwar ständig erfolgreich ist, aber keine Zeit zum Genießen hat.
Auch ich persönlich habe in meinem noch relativ kurzen Leben viel erreichen wollen und auch einiges geschafft, doch im Nachhinein denke ich oft darüber nach, was ich nicht eigentlich alles verpasst habe. Ich gebe zu, hin und wieder das Leben vergessen zu haben.

Umso wichtiger sind kleine Freuden, die den Tag bereichern. Wohldosiert, um ein abstumpfendes Übermaß zu vermeiden und doch genug, um ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Was solch eine Freude ausmacht, ist auch wieder von jedem selbst abhängig und individuell.

Aber die anderen sind doch immer alle besser!
Man sollte nicht nur nach dem Erreichten anderer schielen, das zermürbt nur, sondern sich darauf besinnen, was man selbst im Leben schon erreicht, er- und durchlebt hat.
Ich kenne eine Person, die ihr Licht gern unter den Scheffel zu stellen pflegt, dabei hat sie an Erfahrungswerten und Leistung schon mehr erbracht, als so manch anderer, der auch damit recht zufrieden durchs Leben gehen kann.
Aber es sagt sich leichter, als es letztlich umsetzbar ist. Da geht es den Menschen, wie den Leuten. Das Gras ist anderswo immer grüner als dort, wo man selbst steht, ohne diesen Spruch auf den Neidfaktor zu reduzieren. Es gibt immer welche, die scheinbar mehr erreicht haben, aber sind sie auch zufrieden und glücklich damit? Diese Frage sollte man sich stellen, wenn man selbst mal wieder von Minderwertigkeitskomplexen geplagt wird.
Es kommt auf jeden einzelnen an! In einem Ameisenstaat ist jedes noch so kleine Mitglied wichtig, auch wenn es auf den ersten Blick austauschbar erscheint und zum Teil auch sein mag. Reißt die Kette irgendwo, können nicht in jedem Fall Redundanzen vor dem drohenden Chaos schützen.

Und nun?
Man muss sich so nehmen, wie man ist. Man darf sich über sich ärgern, sich mit sich selbst freuen oder über sich lachen können. Keiner ist perfekt und die, von denen es behauptet wird, unterliegen auch nur einer Retusche. Was gibt es schlimmeres, als hinter einer makellosen Fassade gefangen zu sein. Es macht einsam und bereitet geradezu einen roten Teppich für Depressionen.

Stars und Sternchen müssen nicht glücklich mit ihrem vergoldeten Schicksal sein, nur weil sie von vielen geliebt werden. So mancher Fankult ist doch auch nur oberflächliche Trophäenjagd. 1 Million Freunde in sozialen Netzwerken, aber keine einzigen wahren Freunde im echten, realen Leben.
Anonyme Unverbindlichkeiten regieren vielmals das zwischenmenschliche Miteinander und offenbaren einen schalen Beigeschmack der weltumrundenden Vernetzungen.

Unter Milliarden anderen steht man da, rudert hilflos mit den Armen, auf der Suche nach Halt gebenden Händen und ist doch nur allein.

Nahestehende Menschen sind so wichtig, egal ob aus dem Familien- oder engsten Freundeskreis, auch wenn man hin und wieder aneckt.

Wenn man ganz viel Glück hat, trifft man auf einen der rar gesäten Seelenverwandten, mit denen man sich auch ohne Worte versteht und verstanden wird.
Solch eine Person zu treffen, kann man nicht steuern. Sie taucht einfach auf und kann ebenso schnell wieder verschwinden. Was so eben noch gut getan hat, reißt bei Verlust den Boden unter den Füßen weg.
Haltet sie fest, solang sie noch da ist, aber übergeht dabei nicht deren eigenen Willen, denn dann ist auch wieder keinem geholfen.

Was bleibt zu tun?
Vielleicht folgendes:
Macht was aus eurem Leben, lacht, weint, blickt zufrieden auf Erreichtes zurück, gönnt euch etwas, lebt und lasst leben, nehmt Rücksicht aufeinander, beachtet einander, vertraut euch selbst, belügt euch nicht und andere, zwingt niemandem etwas auf, lasst euch nicht herunterziehen, …

Das Leben ist schön, das Leben ist hässlich. Das Leben ist, was wir alle daraus machen. Weder ist es ein Ponyhof, noch der Vorhof zur Hölle. Es ist alles.

Und es ist das einzige, das wir haben.