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Die Kuh wird gemolken, solange sie noch Milch gibt! (6.1.2015)

 

 

Momentan ist nicht griechischer Feta in fast aller Munde, sondern spekulative Überlegungen zum Austritt Griechenlands aus dem Euro.

Und wie Schafskäse einen unangenehmen Beigeschmack mitliefert (zumindest bei mir), so tut dies auch die Debatte um Grexit.

Griechenland hat über seine Maße gelebt. Das kann keiner bestreiten. Wer auf Pump lebt, genießt das Leben im Augenblick, denkt aber oft (aktiv) nicht an das Danach, an Rückzahlung, an Zinsen, … oder kalkuliert bewusst ein, dass sich die Welt schon irgendwie weiterdrehen wird. Das tut sie doch immer.

In den USA lebt man zum Großteil auch auf Kredit. Nun sieht es dort mittlerweile eng aus im Staatssäckel. Aber wird die USA untergehen? Nein! Wenn, dann eher der Rest der Welt. Davon bin ich überzeugt. Und der kleine Sparkassensparer, der sich Geld für eine Anschaffung zurücklegt, fragt sich, was da schief läuft und noch Geld dafür bezahlt, dass er spart…..man rechne nur einmal schnell aktuelle Sparzinsen (fast null Komma nix) und Teuerungsraten gegen….Sparen heißt verlieren. Traurig.

Und so kommen also einige trotzdem immer weiter durchs Leben, obwohl sie effektiv keinen Pfennig in der Tasche gehabt hatten oder haben.

Bargeld ist doch heutzutage eh eine antiquierte Angelegenheit, die im Kosmos von heutigen Finanzmärkten komplett untergeht. Mit was für Zahlen die Börsen und Staaten jonglieren….das hat längst nichts mehr Greifbares. Das existiert alles nur auf digitalen Ebenen und entschwindet allmählich im Wahnsinn.

Komme ich zurück zu Griechenland.

Als EU-Mitglied ist ein Austritt aus der Währungsunion so ein Ding, das nicht so ohne weiteres möglich ist. Laut Vertrag müsste die gesamte Mitgliedschaft aufgekündigt werden. Warum dann aber Großbritannien in der EU ist und trotzdem seinen Pfund pflegt? Da geht es doch auch, nur dass es dort von Beginn an so lief.

Ein kleines Hintertürchen würde es wohl geben. Sollte Griechenland unter der neuen Regierung die Zinsen nicht bedienen wollen und somit gegen Vertraglichkeiten des Rettungsprogramms verstoßen, könnte die EZB dann verstärkt auf ihre Sicherheiten pochen und am Ende, sollte es den griechischen Banken eben an diesen Sicherheiten (Wertpapiere, …) mangeln, weitere Kredite verwehren. Und so weiter und so fort.

Wie auch immer.

Natürlich gibt es angstvolle Stimmen, die vor einem Ausschluss Griechenlands aus dem Euro warnen. Was ist denn, wenn Griechenland aufgrund des Ausschlusses aus dem Euro dann seine Hilfsgelder gar nicht mehr begleicht, weil die EZB erneute Kredite verwehrt?

Hallo?

Warum kam es denn zu dieser Debatte?!!
Weil Griechenland diese Rechnungen eben nicht in dem Umfang bezahlt, wie es sollte, bzw. eine neue Regierung sich querzustellen droht…im Gegensatz zu anderen EU-Staaten, die sich auf dem Papier halbwegs saniert zu haben scheinen.

Griechenland ist doch nicht dumm.

Die willige (weil ängstliche) Kuh wird gemolken, solange sie Milch gibt. Ohne Gewissensbisse.

Kommt es da für die zahlenden EU-Mitglieder nicht günstiger, einen Schnitt zu wagen?
Es ist doch fraglich, ob Griechenland jemals alles begleichen kann und stattdessen Kraft seiner Wassersuppe mit Zahlungseinstellung droht.
Am Ende liefert die Gemeinschaft weitere Kredite und bleibt am Ende trotzdem auf den alten Hilfsgeldern sitzen.

Ich weiß, dass diese hohe (Finanz-)Politik nicht so einfach ist, wie man es sich als kleiner Bürger so vorstellt, aber ich bin mir sicher, dass es nicht im Sinne aller ist, wenn sich ein renitenter Gast auf Kosten anderer gesundstößt und auch noch gegen die helfenden Hände Drohungen ausspricht, um sie zum Stillhalten zu zwingen.

Am Ende geht es zu Lasten der Bevölkerung in der EU…auch der Griechen, die gewillt sind, ihr Land zu sanieren.

Wie ich anfangs schon schrieb: Heutzutage umlaufende Geldsummen mitsamt Finanzpolitik sind schon längst an grenzdebilen Ufern gestrandet.

Irgendwann rappelt es in der Kiste, die Kleinsparer werden das Nachsehen haben, am Ende dreht sich die Welt doch weiter und die hohen Tiere werden stolz darauf sein, wenn sie verkünden können, uns Menschen vor einer vermeintlich noch größeren Katastrophe bewahrt zu haben.

Am Ende des Tages gehen alle zu Bett und ein paar Marionettenspieler ziehen wieder im Verborgenen ihre Fäden.

Und so dreht sich das Rad…