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Aber heute… (15.03.2016)

 

 

Jedes Mal, wenn in den letzten Wochen die Sonne lachte, dachte ich mir: ‚Jetzt bringst du mal das Fahrrad wieder auf Vordermann und fährst durch die Natur…

Ich dachte es nicht nur, ich sagte es sogar laut vor mich her, um damit mittels erhofft eintretenden förderlichen, psychologischen Effekten das sich offenbar noch im Winterschlaf befindliche Motiviertier aus der Reserve zu locken.

Dann heute aber….

Unter dem Gewirr aus Kissen und Mollidecken drang kein Mucks an mein Ohr. Am Fußende lugte lediglich ein Stück Kuschelsocke hervor, was ein klares Indiz für die tatsächliche Anwesenheit des Motiviertierchens war.

Vielleicht sollte ich lauter sprechen?

Dann HEUTE aber…

Nichts. Der faule Sack grunzte lediglich unverständlich. Anscheinend erreichte er soeben eine neuerliche REM-Schlaf-Phase und träumte seelig von den gemütlichen Nachmittagen mit Plätzchen und Lebkuchen vor dem nicht vorhandenen, flackerenden Kaminfeuer.

Dann HEUTE aber!!!

Mir war es ernst.

Plötzlich regte sich etwas unter den Daunenfedern. Das Motiviertier flackerte mit den noch geschlossenen Augenlidern, bis sich diese blinzelnd öffneten.

Was brüllst du hier so herum? Und dann auch noch mit 3- in Worten DREI- Ausrufezeichen!

Stumm zeigte ich nach draußen. Mein gestreckter Arm mündete in einem ebenso aufs Äußerste gestreckten Zeigefinger, welcher auf dieses strahlende Desaster hinter dem Fensterglas hinwies.

Das Motiviertier rollte mit den Augen, dass ich meinte, sie würden ihm beinahe in den Höhlen für hochkant steckenbleiben.

Und dafür stresst du mich derartig?“ Es sank mit einem entrüsteten Seufzer zurück auf die Matraze.

Sprachlos stand ich nun an der Bettkante und hätte es am liebsten geschüttelt, bis ihm endlich die Federn aus den Gehirnwindungen flockten. Doch so etwas macht man nicht. Weder bei Kleinkindern, noch bei renitenten Motiviertierchen. Das ist ja quasi auch dasselbe.

 

Von Westen her zog ein einsames Wölkchen auf.

Vielleicht hatte es ja recht? Womöglich war es noch viel zu früh.

Unten auf der Straße radelte eine sportive Rennradtruppe vorbei.

Eindeutig! Man sollte nichts übereilen!

Die Wolke nahm plötzlich monströse Ausmaße an und verfärbte sich tiefschwarz. Tatsächlich geschah jedoch nichts von beidem, was hier aber weitgehend unberücksichtigt bleiben kann… In meiner Vorstellung quollen jedenfalls bereits Eimerladungen von Regentropfen und beigemengten Schneematschpartikeln aus diesem Wölkchen hervor.

 

Mein Blick ruhte nun wieder sanft auf dem Motiviertier, dessen Brustkorb sich entspannt und regelmäßig hob und senkte. Es war wieder fest eingeschlafen.

Auf Zehenspitzen verließ ich das Schlafzimmer und schloss ganz, ganz leise die Tür hinter mir.

 

Dann eben morgen…

 

 

 

 


Verbissen (07.11.2015)

 

Solltet ihr mit eurer „vielen“ Freizeit und/oder eurem Haufen überschüssigen Geldes nichts anzufangen wissen, dann schafft euch einen Marder an, lasst ihm freie Entfaltungsmöglichkeiten im Motorraum eures Autos und wartet ab, bis einer seiner Konkurrenten auf dessen abgesetzte Duftmarker anspringt und sich an Schläuchen oder (noch schlimmer) Kabelbäumen gütlich tut.

Und schon habt ihr ausreichend Beschäftigung in Form von Werkstattterminen und einen Grund, sinnlos Geld ausgeben zu dürfen.

Klingt das nicht verlockend?

Ich hoffe ihr versteht, wenn ich selbst nicht ganz so begeisterungsfähig für solche Aktionen bin.

Einfach mal den Kopf abzuschalten und sich um nichts (außer den alltäglichen Haushalt) Gedanken machen zu müssen nach einem kopflastigen Arbeitsalltag, ist wohl zu viel verlangt. Offensichtlich. Selbst die längst geplanten Malerarbeiten kommen nicht voran, weil ich entweder keine Zeit habe, oder keine Zeit dafür haben möchte, da es mit einem einfachen Pinselstrich nun mal nicht getan ist, sondern umständliche Abklebearbeiten und Nacharbeiten mit sich zieht. Da gönne ich mir lieber etwas Zeit für meinen Blog und das Durchstöbern von Kreativeinheiten meiner Leserschaft, bis Hypnos mich in sein Reich zitiert.

Fazit dieser Woche:

Zwei kurze Nachmittage/frühe Abendstunden und ein paar Euronen habe ich eingebüßt.

(Keine Sorge…die Butter auf dem Brot kann ich mir noch leisten. Ich bitte daher darum, von Spenden und Almosen abzusehen. Andere haben es nötiger. Eine Dose Mitleid nehme ich gern entgegen. *auf der Tränendrüse herumquetsch* Nee, alles ok. Es geht mir gut.^^ )

Es ist mir jedenfalls ein Rätsel, warum eine Sinnlosbeschäftigung auf die nächste folgt. Es könnte mir ja sonst dermaßen langweilig werden*. Außerdem ist ein abruptes Absetzen von geistiger und körperlicher Aktivität nicht gesund, weshalb man auch in der Freizeit nicht gänzlich davon Abstand nehmen sollte. So meine Theorie.

Mal schauen, ob und wann ich die Wandbemalung in furiosem Weiß noch in diesem Jahr unterkriege. Eigentlich würde es mir ein gutes Gefühl geben, mit der leidigen Reparaturgeschichte zum neuen Jahr abgeschlossen haben zu können. Eigentlich. Ich befrag‘ mal eben mein Motiviertierchen**.

 

 

 

* Ach, wie viele Bücher noch ungelesen im Regal auf meine Inaugenscheinnahme warten…

** Oh, besetzt. Es telefoniert wohl gerade mit dem Schweinehund. Auf meine Kosten! Tsetsetse.

 

 


Warum hält das nicht?! (27.08.2015)

 

Habt ihr schon einmal eine Zuckertüte gebastelt ohne mindestens eine Geduldsfaser reißen gehört zu haben?

 

Ich hab es gewagt und wollte nicht einfach ein schnödes, vorgefertigtes Exemplar zur Schuleinführung des Kindes einer Kollegin kaufen. Neben pinken Prinzesschen- und mit Rennautos besetzten Tüten stehen zwar auch wirklich niedliche zur Auswahl….aber warum einfach, wenn es kompliziert geht?!

Motiviert ging ich ans Werk. Von Berufswegen bin ich „Basteln“ und den Umgang mit schwierigen Situationen schließlich gewohnt. Also frisch voran!

 

Ich saß vor dem Bogen aus dezent bedrucktem, etwas kräftigerem Karton…und wartete auf eine Eingebung. ‚Eine Schablone wäre nett‘, dachte ich mir, denn mit einfach „Zusammenrollen und fertig“ ist es hier nicht getan. Hinweis: Nicht unterschätzen!

Irgendwann wagte ich den ersten Schnitt. Und den zweiten. Ein Zurück gab es nun nicht mehr und ich musste mein Süppchen konsequent auslöffeln. Aufgeben ist nicht. Nicht bei mir!

Mit einer einschneidenden Endgültigkeit fuhr die Schere durchs Papier.

Nun lag dieses Etwas vor mir. Leim! Ich brauche Leim.

Tjahahaa…Leim klebt. Überall, nur nicht da, wo er soll. Das ist Gesetz.

Das Gebilde sprang aufgrund der Spannung und glatten Oberfläche wieder auf. Gesichtspalme! Eine erste Faser meines Geduldsfadens war schon aufs Äußerste gespannt.

Transparentes Klebeband musste her. Formvollendet umwickelte ich die Spitze der Zuckertüte. Bombensicher. Am oberen Öffnungsrand taten derweil vorübergehend Büroklammern ihren aufopferungsvollen Dienst (Danke nochmal!^^).

Oh, mein Bob, das Ding sah nun doch aus wie das, was es in meinen kühnsten Träumen mal darstellen sollte.

Zwar wollte das Klebeband zunächst auch nicht hundertprozentig halten, aber mit vereinten Kräften mehrerer Streifen längs außen und vor allem innen quer hält die Zuckertüte bereits seit über 24h.

So, nun musste ich es oben noch etwas zurechtschneiden….Pi mal Daumen…sieht aber ganz gut aus.

Zum kröhnenden Abschluss fehlte noch eine Randbegrenzung aus Stoff…mit Marienkäfern, Kleeblättern, Glückspilzen, Herzchen und Blümchen…, die ich anzukleben gedachte.

Phänomen wie oben: Die Hände klebten besser zusammen, als das Stoffbändchen am Karton. Mit unendlicher Geduld und Engelszunge überredete ich es jedoch, eine Liaison mit dem toten Baum einzugehen.

Zu Dekozwecken pappte ich noch formvollendet ein paar 3-D-Aufkleber auf (richtig schicke; in 2 Ebenen aufgebaut): Metallisch glänzende Krabbelkäfer und bunte Schmetterlinge.

 

Ende vom Lied: Das Projekt „Zuckertüte“ ist abgeschlossen und ganz gut geglückt. Ich hoffe, die Kleine freut sich darüber.

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht! W.z.b.w.! Da sieht man mal wieder bestens, dass der Mensch im Grunde seines Seins masochistisch veranlagt ist.

 

 


Erkenntnis des gestrigen Tages… (04.06.2015)

 

Wer Mitarbeiter zu delegieren und deren Dienstpläne zu erstellen hat, der…:

a) …braucht keine Feinde,

oder

b) …kann sich auf Selbstverschreibung über kurz oder lang in die Klappsmühle einweisen,

oder

c) …beides!

 

Mann, Mann, Mann. Es gibt echt Tage, da wöllte man sich am liebsten in seinem imaginären Schneckenhaus verbarrikadieren und sich ungestört seinen eigentlichen Aufgaben am Arbeitsplatz widmen, die nicht unerheblich sind. „Macht euren Dreck doch alleene!„, hat schon der letzte Sachsenkönig ausgerufen.

Aber nein! Das würde wohl so passen. Jetzt erst recht! Man muss zwar nicht zwingend ganz andere Saiten aufziehen (das blockiert nur noch mehr), aber es wird demnächst ein ganz anderes Lüftchen um die Ecke wehen. Wat mut, dat mut. Wer es nicht honoriert und/oder verträgt, dass man den kleinen Finger reicht und einem stattdessen die ganze Hand abgefressen wird, dem ist dann wohl offenbar ein anderer Ton genehm. Bitteschön!

Viele Leute denken, dass es nur ihnen alleine schlecht geht. Dass auch Vorgesetzte und vor allem andere Kollegen im gleichen Boot sitzen, wird gerne großzügig übersehen. Bei einigen Mitarbeitern, die am lautesten schreien, dürften die Augen übergehen, wenn sie meine monatlichen Arbeitszeiten sehen würden… Und ganz nebenbei versuche ich immer mein Möglichsten im Sinne aller und reiße mir den Allerwertesten auf.

Ich arbeite sehr gern und auch sehr viel. Aber in solchen Momenten sucht man schon fast verzweifelt nach dem fiesen kleinen Motiviertierchen, das wahrscheinlich irgendwo auf der grünen Wiese hockt und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lässt.

Zum Glück gibt es aber doch noch ein paar Mitarbeiter, die Probleme konstruktiv kommunizieren können, kollegial denken und vor allem da sind, wenn man sie braucht. Vor denen ziehe ich den Hut und das lasse ich sie auch wissen. Das ist das Mindeste, was ich entgegenbringen kann.

 

Moral von der Geschicht‘:

Es wird immer zweimal abgerechnet. Denkt nicht nur an euch. Achtet die Leistung anderer. Verliert den Respekt voreinander nicht!