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Im Wandel begriffen (06.02.2017)

 

 

Lange habe ich mit mir gehadert: Soll ich es tun, oder nicht?! Soll ich einen Wandel innerhalb meines Berufsfeldes zulassen, zu neuen Ufern aufbrechen, meinen Körper (mitsamt des Geistes) über den Tellerrand schwingen?

Einem Gewohnheitstier mag das unvorstellbar erscheinen, aus seinem geliebten Alltagstrott (und sei er im Detail oftmals noch so unverhersehbar und abwechslungsreich) auszubrechen.

Nun, tief in mir jedoch schlummert ein eben solches gelegentlich etwas hinderliches Exemplar. Verlockend zu wissen, wie man auf sehr viele mögliche Eventualitäten zu reagieren hat, ob man gleich das ganz große Ballett tanzen lassen oder nur zum Sitzkreis aufrufen sollte und ob man besser Kontenance zu bewahren oder gleich mit der Faust auf den Tisch* zu schlagen hat.

Es hat sich keine Tür geschlossen, wie man langläufig als Voraussetzung für Veränderungen betrachtet, sondern es hat sich einfach klammheimlich eine weitere geöffnet. Wie immer passiert so etwas unerwartet. Ich wüsste so etwas natürlich gerne länger im Voraus, geht ein Wandel doch im Normalfall nicht ohne Planung und Umstrukturierung vor sich, denen ich persönlich ganz gerne mit all meinem Drang nach Perfektionismus von der ersten Sekunde an gewappnet sein möchte. In diesem Zuge plädiere ich auch sehr dafür, Wahrsagerei und Kristallkugelséancen endlich (!) zu einer angeborenen Grundfähigkeit eines jeden Menschens zu machen. Nachrüstbarkeit von „Altexemplaren“ (sozusagen alle vor diesem von mir erdachten, evolutionsbiologischen Urknall Geborenen) inklusive.

Ich habe viele pros und cons hin und her balanciert. Am Ende bin ich mit allen Vor- und Nachteilen bei so ziemlich +-Null angelangt. Im Allgemeinen ja sehr hilfreich, sollte man sich daraus eine Entscheidung generieren müssen. An dieser Stelle spare ich mir ein demonstratives Augenrollen.

Nun habe ich für mich eine Entscheidung getroffen. Der Rückweg bleibt aller Voraussicht immer noch offen. Das ist der Vorteil bei dieser Geschichte, sollte nicht irgendjemand doch noch auf die Idee kommen, mir diesen mit irgendwelchem Gerümpel zu verbauen.

Wie stets kann ich nur mein Bestes geben. Und das ist viel…viel Herzblut auf jeden Fall.

Im Zweifel und für alle Notfälle habe ich mir ein Mantra auserkoren, das ich mir in Zeiten der (Sinn)Krise, so sie sich denn nicht vermeiden lassen, aufmunternd entgegenschreien werde, wenn eigener Anspruch und Realität mal wieder völlig konträre Wege gehen:

 

„I WON’T SAFE THE WORLD TODAY!“ (Covenant; „Atlas“)

 

Ich trage nicht wie Atlas die Welt auf meinen Schultern, ich bin nur ein Rädchen unter vielen. (Struktur)Fehler und Irrtümer sind menschlich. Niemand ist unfehlbar, auch wenn ich es mir sehr oft selbst auferlege. Da komme ich einfach nicht aus meiner Haut heraus. Es wird die Welt jedoch bestimmt nicht aus den Angel werfen, höchstens meine eigene und das sollte verschmerzbar sein.

Ob ich mich freue?

Da bin ich in mir selbst in meinen Grundzügen zu ambivalent gestrickt.

Ich habe gern Kontrolle über alles, befürchte aber im Gegenzug, irgendwann abzustumpfen und der eigenen Betriebsblindheit anheim zu fallen.

Ob ich mich also freue?

Schon irgendwie. Eine Aufbruchsstimmung bringt immer etwas belebend Kribbeliges mit sich. Sicherlich keine Schmetterlinge**, trotzdem spannend. Aber irgendwie bedeutet ein Neustart auch ein Stück Abschied, der sentimental stimmt. Man hat etwas entwickelt und muss es nun in andere Hände übertragen. Noch kann ich es mir nicht vorstellen, aber wer weiß, vielleicht gelingt es doch schneller, als erwartet. Spätestens, wenn neue Fluten über mir hereinbrechen, werden die Gedanken wohl ganz automatisch auf das neue Ziel- nicht unterzugehen- fokussiert werden.

Am Ende wird es wie stets die Zeit ergeben, ob die Entscheidung richtig oder falsch gewesen ist.

Außerdem ist das allerletzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen worden.

 

Hoffnungsvoll: S[Punkt]

 

 

 

* Nichts sonst!

** Die sollten Privatsache bleiben.

 

 

 

 


Murmeltier, ich grüße dich! (02.01.2017)

 

An den Alltagstrott(el):

Obacht, erlaube mir, werte/r Leser/in, nur kurz eine Bemerkung am Rande…2017 schreibt man hinten mit einer 7, nicht mit einer 6!

Ansonsten wird es sich wohl kaum vom vergangenen Jahr unterscheiden, dieses 2017. Die Probe wurde sogar heute bereits aufs Exempel gemacht. Ein kleines Déjà-Vu zum beherzten Kopfschütteln ereilte mich, wie so oft…man könnte auch behaupten, es suche mich in wechselnder Gestalt beinahe täglich heim.*

Als hätte es den Jahreswechsel mit all seinen erhofft von der guten Fee beigefügten (Ver)Änderungen und Verbesserungen nie gegeben.**

Warum sollte sich auch zwingend etwas ändern, nur weil der Mensch den gregorianischen Kalender dazwischenschalten musste? Der Alltagstrott(el) interessiert sich für so etwas herzlich wenig. Er interessiert sich generell für recht wenig. Hauptsache, er kann seinen Stiefel durchziehen, dann ist auch die seinige Welt eine heile. Wehe, es könnte sich etwas ändern! Und nur weil der ein oder andere Mensch** in das noch taufrische Jahr einen- wohlgemerkt- insgeheimen Glauben an weltumschmeißende Veränderungen impliziert, muss das noch lange nicht heißen, dass es auch umgesetzt werden muss. Frag ruhig den Altagstrott(el), der wird dir seine Meinung dazu schon flüstern.

Also machen wir weiter wie bisher, fragen uns hin und wieder nach Sinn oder Unsinn und freuen uns über die kleinen Blümchen am ausgefahrenen Wegesrand, die hier und da ihre Köpfchen aus dem Alltagsmief emporzurecken versuchen!

 

 

 

* Nein, ich leide dennoch nicht unter Verfolgungswahn. Nur die Stirn schmerzt manchmal vom auf die Tischplatte Schlagen.

** Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig? (Das Jahr ist aber immerhin schon fast 2 Tage alt!!! 😉 )

*** wie ich einer bin

 

 

 


Philosophische 5 Minuten im Fahrtwind. (14.4.2015)

 

Mit einem leisen „Plepp“ trafen wir aufeinander. Mit weit aufgerissenen Augen starrte es mich an, so wollte mir scheinen. Und doch konnte ich an diesem schlagartig seine Gestalt wandelnden Wesen nichts wirklich genauer differenzieren.

So ragte es vor den meinigen Augen als Symbol der Vergänglichkeit, Zeichen plötzlich eintretender Veränderungen. Nichts im Leben ist konstant, wurde mir wieder einmal klar. Und nichts ist für immer.

Stumm harrten wir vor unserem jeweiligen Gegenüber aus. Es schwieg, weil es nicht anders konnte. Ich schwieg, weil es nichts zu sagen gab.

 

Entschlossen schaltete ich meinen Scheibenwischer an und wischte die Überreste immer währender Vergänglichkeit von meiner Frontscheibe.

 

 

 

P.S.: Der arme geflügelte Kumpel klebt immer noch mitsamt Kumpanen am Glas…sehr hartnäckig. (-: