Als ich vorhin so in meinem Topf herumrührte, dachte ich zunächst an…nicht viel. Danach an…nichts wichtiges weiter. Und schlussendlich lenkten mich meine Gedanken auf das Thema „Aufräumen“.
Warum?
Und weshalb gerade beim Kochen eines bisher schon vortrefflich duftenden Gulasch bestehend aus zweierlei Tierischem (alle Vegetarier und Veganer dürfen mich nun hauen), kleingehacktem Wurzelgemüse (inklusive meditativen Versinkens), sorgsam scheiblierten Pilzen, Paprika, Lauchzwiebeln und halbierten Prinzessböhnchen, sowie Tomatenmark, Malzbrot zum Andicken und allerlei Gewürz?
WEIL DAS nun einmal in der Quintessenz zur Folge hat, dass diverses Kochgeschirr in seiner unreinen Form anfällt und dieses recht unästhetisch herum- und im Weg zu stehen pflegt.
Ich mag es in der Küche gern halbwegs ordentlich. Der Typus „Nach mir die Sintflut!“ mit sich türmend-neigenden Utensilien, unzähligen Schnippelresten und vollgesauten Flächen liegt mir eher fern. Spätestens, wenn sich der Garprozess länger vor sich hin brodelnder Speisen dem Ende zuneigt, versuche ich das Gros bereits wieder säuberlich verstaut vorfinden zu wollen. Hinterher bleibt schließlich immernoch genug Abwasch übrig, vor allem, wenn man Gäste hat (was bei mir ja „zum Glück“ eher selten ist…).
Mit der Ordnung ist es ja aber immer so eine Sache.
Wagt man eine Aufräumaktion liegengebliebener Dinge, gerne auch am Arbeitsplatz, scheitert es oftmals gerade bei Papieren im Nachgang zur geleisteten kräftezehrenden Überzeugungsarbeit beim Schweinehund daran, dass diese Unterlagen unter Umständen noch gar nicht fertig abgearbeitet werden konnten und deren Bergungsaktion daher vorerst bis auf unbestimmte Zeit verschoben werden muss.
Verschwindet dann doch etwas an seinem ihm zugeteilten Bestimmungsort, muss das im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass man es später dann dort auch gleich wiederfindet. Manchmal scheint es wie verhext, oder besser gesagt, wie weggehext. Leise hört man sich dann fluchen: „Kaum räumt man auf, findet man nichts mehr wieder.“
Auf irgendeiner Datenautobahn im Hirn muss die Verknüpfung „Gegenstand-Ablageort“ eine Panne gehabt haben, falsch abgebogen oder in einer Rastplatztoilette versehentlich eingeschlossen worden sein.
In solchen Fällen könnte man sich dann oftmals regelrecht das Gehirn zermartern, ohne dass man darauf kommen würde. Manchmal hilft da nur der Zufall (und eine Eingebung), oder das Durchwühlen der Schubladen und Schränke.
Am Ende sagt man sich resigniert, das Trümmerfeld betrachtend, dass man ruhig mal wieder aufräumen könnte…
Allem zum Trotz…in der Küche habe ich soweit Klarschiff gemacht und nun lasse ich mir das Potpourri zusammen mit Spätzle munden. Oh, wie köstlich! Ich hoffe, es stört euch nicht allzu sehr, wenn ich es ganz alleine aufesse…?