Archiv der Kategorie: Mutter-Kind-Beziehung

OOOoooh!!! (11.6.2015)

 

Heute habe ich etwas zum Schmunzeln im Gepäck.

Gestern erlebt:

 

Filius steht am Bordstein und Mami parkt noch fix den kleinen Flitzer ein.

KrrRRZZZZZZZZZZZZZZZZZzzzzz!

OOOOoooooohh!!!„, ertönt es altklug mahnend vom Bordstein herüber.

Jepp, das war dann wohl die Kupplung! Und der kleene Knopp auf dem Fußweg wusste schon bestens Bescheid und hat zu meiner Begeisterung auch kein Blatt vor den Mund genommen. Herrlich!

 


Kopfball (7.3.2015)

 

Hingerissen zwischen den Gefühlswelten „erschreckt sein“ und „lauthals loslachen“ stand sie da: Die Mutter vor dem Kinde.

Was war geschehen?

Eigentlich nichts Spektakuläres. Passiert sicher mindestens 14-mal am Tag irgendwo in Deutschland und vielleicht 937-mal weltweit.

Tja, am Ende hat wieder etwas wie die Faust aufs Auge gepasst. Streng genommen war es aber ein Ball. Ich möchte schließlich bei der Wahrheit bleiben.

Und so kam es, dass Mami den Pass ihres kleinen Filius direkt annahm und gekonnt und überaus zielsicher zurück in dessen Gesicht beförderte.

 

Ohje, ihr kennt das sicher. Man möchte laut loslachen, darf aber nicht. So hat sich wohl auch die Mutter gefühlt.

 

Nachdem kurz per Ferndiagnose geprüft wird, dass es dem Spross gut geht, und man noch auf die verzögert einsetzenden Tränenströme wartet, hat man leider genug Zeit, um das soeben Erlebte innerlich zu rekapitulieren und die gewisse Komik darin zu erkennen. Nun darf man sich aber nicht dazu hinreißen lassen, vor den Augen des Geschädigten darüber zu lächeln oder gar zu lachen. So schwer es auch fallen möge!

Stattdessen nehme man einen besorgt-mitleidigen Gesichtausdruck an, halte beide Hände vor den Mund (um das verräterische Zucken im Mundwinkel zu verdecken) und stürze auf das „Opfer“ der eigenen Taten zu, um es fest an sich zu drücken. Wenn die letzte Träne im Kragen versiegt und der letzte Ton des Wehschreis durch die Hörsinneszellen gefegt ist, darf man aber wieder erleichtert gucken und sich gemeinsam (!) mit dem sich wieder von der akuten Sauerstoffnot (manche Kinder können echt gefühlte Ewigkeiten brüllen, ohne einmal nach Luft zu schnappen) erholenden Nachwuchs freuen, dass noch alles an Ort und Stelle ist.

 

Und im Hintergrund stand der Vater….und lachte sich eins…

 

 


Kinderkram (8.1.2015)

 

Kindermund tut Wahrheit kundt! Dieses Sprichwort kann sicher ein Großteil der Bevölkerung bestätigen. Was die kleenen Knöppe (im noch unverdorbenen Alter) manchmal so raushauen…meine Herren, und oftmals treffen sie auch noch den Nagel auf den Kopf.

Was wir Erwachsene scheinbar mit der Zeit unter „allgemeine Betriebsblindheit“ ablegen, lassen uns  Kinder manchmal wieder vor Augen führen, darüber schmunzeln und im besten Falle auch darüber nachdenken.

Zum Teil wirken Kinder sogar reifer als ihre ausgewachsenen Pendants. Manchmal sind sie es auch.

 

So beim Bäcker erlebt:

Ich bestellte 2 Semmeln und wollte gerade bezahlen. Doch was ich da vernehmen durfte, ließ mein Nichtraucher-Herz höher schlagen. Da meinte doch ein kleines Mädchen mit ernstem Brustton der Überzeugung, dass ihr Vater das ganze Geld (Kindergeld erhalten, Goldmine unter dem Gartenhäuschen ausgehoben, Erbschaft gemacht, Goldesel gezüchtet, …) nicht allein in Zigaretten stecken sollte.

Punkt.

Herrlich. Danach herrschte erst einmal kurzes Schweigen.

Den weiteren Verlauf konnte ich leider nicht mitverfolgen, weil ich weiter musste. Ob die Botschaft zwischen Teerablagerungen und Rauchschwaden hindurch zu einer passenden Synapse dringen konnte? Für das Mädchen wäre es doch stark zu hoffen.

 

Und dann gibt es aber auch wieder Kinder, bei denen man hofft, dass sie später mal nicht ganz so traumtänzerisch umherwandeln mögen.

Ich stand vor dem Kühlregal und bückte mich nach eingelegten Gewürzgurken (die leckeren aus dem Fass). Aus dem Augenwinkel nahm ich dann ein Mädchen wahr, welches durch den Gang schwebte…bis es schließlich bei mir anlangte…und an meinen Hacken zum Stehen kam.

Fein, kann passieren. Ist ja nur ein Kind.

Doch dessen Reaktion darauf war nicht so fein.

Ey„, raunzte es mir zu. Zwar schien es, als hätte sie der Mut kurz vor knapp doch noch verlassen, aber es kam klar und deutlich bei mir an.

Ja, was stehe ich da aber auch so dumm herum und versperre sinniger Weise auch noch ihre unkalkulierbaren Tanzbahnen.

Und Mami scherte sich direkt nebendran um gar nichts. Ich hätte mein Kind im Einkaufsladen schon am Eingang zur Ordnung gerufen…nicht, dass noch ein Malheur passiert. Stellt sich hier also die Frage, wer hier der größere Traumtänzer gewesen ist…Mutter oder Kind. Ich bin für: Beide. Dem Kind sei es gegönnt, die Mutti sollte vielleicht etwas mehr aufpassen, was der Spross da an flotter Tanzsohle aufs Parkett legt.

Und bevor sich jemand beschwert: Die Mutti war keinesfalls mit irgendetwas überfordert. Zudem habe ich es auch vor Ort nicht sonderlich verbissen gesehen. Trotzdem: Ich möchte niemanden die selbst geschaffene Idylle* auch während des Einkaufens verwehren…ist ja eine schöne Sache…aber lasst mich dabei bitte in Ruhe die Knoblauchgurken begutachten. Danke.

Herzlichst!

Der Autor.

 

 

*Die Frau ist bestimmt eine recht liebe und tolerante Mutter, die mit sich und der Welt in Frieden lebt.


Du, das macht die Mutti jetzt aber traurig! (verfasst am 13.7.2014)

Vor kurzem drang ein kleines, für mich recht amüsantes Wortgefecht, das den Umständen geschuldet genaugenommen eher ein Monolog war, an mein Ohr. Oder sollte ich es vergebliches Flehen, leicht angenervtes Bitten oder letztes, halbherzig unter Druck setzendes Aufbäumen nennen? weiterlesen