Hingerissen zwischen den Gefühlswelten „erschreckt sein“ und „lauthals loslachen“ stand sie da: Die Mutter vor dem Kinde.
Was war geschehen?
Eigentlich nichts Spektakuläres. Passiert sicher mindestens 14-mal am Tag irgendwo in Deutschland und vielleicht 937-mal weltweit.
Tja, am Ende hat wieder etwas wie die Faust aufs Auge gepasst. Streng genommen war es aber ein Ball. Ich möchte schließlich bei der Wahrheit bleiben.
Und so kam es, dass Mami den Pass ihres kleinen Filius direkt annahm und gekonnt und überaus zielsicher zurück in dessen Gesicht beförderte.
Ohje, ihr kennt das sicher. Man möchte laut loslachen, darf aber nicht. So hat sich wohl auch die Mutter gefühlt.
Nachdem kurz per Ferndiagnose geprüft wird, dass es dem Spross gut geht, und man noch auf die verzögert einsetzenden Tränenströme wartet, hat man leider genug Zeit, um das soeben Erlebte innerlich zu rekapitulieren und die gewisse Komik darin zu erkennen. Nun darf man sich aber nicht dazu hinreißen lassen, vor den Augen des Geschädigten darüber zu lächeln oder gar zu lachen. So schwer es auch fallen möge!
Stattdessen nehme man einen besorgt-mitleidigen Gesichtausdruck an, halte beide Hände vor den Mund (um das verräterische Zucken im Mundwinkel zu verdecken) und stürze auf das „Opfer“ der eigenen Taten zu, um es fest an sich zu drücken. Wenn die letzte Träne im Kragen versiegt und der letzte Ton des Wehschreis durch die Hörsinneszellen gefegt ist, darf man aber wieder erleichtert gucken und sich gemeinsam (!) mit dem sich wieder von der akuten Sauerstoffnot (manche Kinder können echt gefühlte Ewigkeiten brüllen, ohne einmal nach Luft zu schnappen) erholenden Nachwuchs freuen, dass noch alles an Ort und Stelle ist.
Und im Hintergrund stand der Vater….und lachte sich eins…