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VERTIKAL, MIT 11 BUCHSTABEN: Steigerung von genial?! (08.06.2017)

 

 

DEPECHE MODE.

 

Das war wieder ein Fest und ich bin überzeugt davon, dass der zwischenzeitliche, theatralisch perfekt inszenierte Regenschauer von DeMo im Vorfeld bestellt worden ist, um Martin L. Gores engelsgleichen Gesangsbeitrag zu untermalen. Wäre man kitschig veranlagt, könnte man meinen, der Himmel sei zu Tränen gerührt gewesen. Oder Petrus hat auf seiner Wolke vor Ergriffenheit schlichtweg sein Bier (für die Minderjährigen: Wasser) verschüttet. Zum Glück trinkt man das für gewöhnlich nicht crushed-ice-gekühlt. Wobei etwas Abkühlung für Dave auch nicht unpassend gewesen wäre: Der lief nämlich wieder auf Hochtouren. Heiß. Unermüdlich. 😉

Für all sein Charisma braucht es einfach große Bühnen. Er braucht nur die Hüften lasziv zu schwingen und schon fliegen ihm die allerletzten, flatternden Herzen entgegen. Allerspätestens nach „Cover Me“ oder dem tragenden „Poison Heart“ sollte es um jede/n geschehen sein.

Und dann gibt es zwischendurch immer wieder diese eingestreuten, fragilen Momente mit Martin Gore, die ebenfalls bis tief ins Innere greifen. Anders. Sanft, aber definitiv nicht weniger fesselnd.

Die Mischung aus diesen leisen, die Seele beinah zärtlich streichelnden Momenten und den ganz großen DeMo-Krachern war für meinen Geschmack sehr gut getroffen. Dave und Martin ergänzen sich in ihrer gewissen Gegensätzlichkeit perfekt. Der eine pulvert und wirbelt, was das Zeug hält, kann aber auch stillere Töne anschlagen, und der andere klärt in vollkommener Unschuld „A Question of Lust“. Fletcher tat wie die anderen Mitstreiter ebenfalls sein bestes.

In all der „Going Backwards“-Rückschrittlichkeit der heutigen Zeit, wo „Everything Counts“, alles „Corrupt“ ist und man jeden Tag in „Barrel(s) of a Gun“ schaut, es nach „A Pain that I’m Used to“ verlangt, weil alles „Wrong“ erscheint, sind das jene Augenblicke, die einem helfen, etwas aus einer anderen Perspektive („World in my Eyes“, „Walking in My Shoes“) zu sehen und erkennen zu können, dass Stille („Enjoy the Silence“) ein hohes Gut ist, um zu sich selbst zu kommen, den goldenen Käfig in sich zu öffnen und sich von unnötigen Lasten zu befreien („Stripped“), aufzusteigen, in der Hoffnung, nicht sofort wieder hart und schmerzlich auf den Boden der Tatsachen herabzustürzen („Never Let Me Down Again“), sich von seinem „Personal Jesus“ zu befreien und an das Wahrhaftige zu glauben.Wir sind doch alle „Heroes“ (eine Verneigung an David Bowie) unserer eigenen, kleinen Geschichten. Das sollte man sich nicht zerstören lassen. Von nichts und niemandem.

There is „So Much Love“.

 

 

….

And I, I will be king
And you, you will be my queen
Though nothing
Will drive them away
We can beat them
For ever and ever
We can be heroes
Just for one day

…..

(David Bowie, „Heroes“)

 

 

 

 

 


Apfelbaum (17.04.2017)

 

 

Mal wieder etwas Kitschiges, weil mir nach dem Osterwochenende mit all seinen teils Wetterkapriolen schlagenden Auswüchsen so war. Außerdem entdeckte ich einen Baum (zwar keinen Apfelbaum), dem ich im Winter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Exitus bescheinigt hätte.

Und nun hat er tatsächlich Blüten getrieben…

 

 

Apfelbaum (2017)

 

Graue Formationen, nahendes Gewölk,

blaues Band über den Köpfen.

Regen peitscht, die Kälte beißt.

Noch wütet es in weiter Ferne.

 

Ein Wind kommt auf, der Halm erbebt.

Wie rosig doch die Blüten strahlen!

Am Apfelbaum, dem alten, morschen.

Als längst schon tot befundeter Geselle.

 

Nun zerrt es wild an seinen Armen,

rüttelt an den alten Knochen.

Ein sprödes Brechen, leises Ächzen.

Dann schweigt er…

 

…still ist es um ihn herum.

 

Schon legt es sich wie ein Verband,

um alte Narben, frische Wunden:

Das blaue Band. Es heilt die Seele.

Trotzig rauscht der Apfelbaum.

 

 

 

 

 

 


Lebkuchenherz und God jul! (24.12.2016)

 

 

Ein kleines Déjà-Vu fürs Marinsche…sozusagen von der colorierten, cartoonoiden Zeichnung zur Wirklichkeit. Die Kostprobe dürfte sich zwar aufgrund digitaler Umwege und der damit verbundenen Geschmacksneutralisation (Nullen und Einsen schmecken einfach nach nichts) zwar eindeutig schwieriger gestalten, jedoch würde ich mit Fug und Recht behaupten wollen: Für das erste Mal ziemlich essbar. 😉

 

 

Lebkuchenherz

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern und allen anderen Menschen, die es interessiert, eine frohe Weihnacht, wenig Zank am Gabentisch (wie immer voller geschenktem „Nichts“), sowie ein paar angenehme Stunden, am besten im Kreise der Familie! Nicht zu vergessen: Einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Für alle einsamen Seelen: Euch ist das Herz gewidmet!

 

Der geschätzten Modepraline und ihrer Familie wünsche ich im besonderen Maße alles Gute in dieser schwierigen Zeit. Auch wenn man sich nicht persönlich kennt, übersende ich hoffnungsvolle Grüße, dass sich alles zum Positiven wenden möge. Prognosen und Statistiken sind das eine. Was zählt, ist das Ergebnis. Und dieses steht hoffentlich ganz auf eurer Seite!

 

Herzlichst!

S[Punkt]

 

 

P.S.: Noch eine kleine Herzensangelegenheit meinerseits:

 

Elch

God jul och gott nytt år!

Hälsningar!

S[Punkt]

 

 

 

 

 


Odyssee durch bröselnden Putz (30.09.2015)

 

Hah! Heute ging es los. Der bestellte Handwerker machte sich endlich ans Werk. Teil 1 der Odyssee (Auftrag und Anreise) kann nun abgehakt werden.

 

Um die Sache ein wenig zu verkomplizieren, hat sich jemand ausgedacht, dass es ja tooootaaaal laaaangweilig wäre, wenn es noch stille Reserven derselben Fliesenmusterung geben würde. Die andere Pfuschertruppe ist auch nicht mehr auffindbar und ergo kann man diese nun gleichwohl nicht mehr über die Seriennummer oder den Hersteller interviewen.

Also galt es, die sich abhebenden Fliesen heile von der Wand zu bekommen.

Man denkt ja, dass dies kein Problem darstellen dürfte. Schließlich haben sie sich ja bereits selbstständig von ihrer Unterlage getrennt.

Denkste! *lange Nase machend*

An irgendeinem „Zipfelchen“ fetten Fliesenklebers oder irgendeiner versteckten Metallschiene hängt sie schlussendlich doch fest. Ätsch!

Das lehrt einen Handwerker, sich in Geduld zu üben, um diese innige Liaison ohne große Splitterei und Scherben zumindest temporär zu unterbinden. Und noch mehr Geduld verlangte es an dieser Stelle von mir als unbeteiligt beobachtende Randfigur in diesem nervenzerfetzenden Stück ab. Was, wenn alles in die Hose geht?  Ich malte mir im Hinterkopf schon die Küchenabbau-Aktion in den wildesten Farben aus, wenn alles schief gegangen wäre und der gesamte Fliesenspiegel hätte ersetzt werden müssen.

Ein paar Fliesen konnten schlussendlich gerettet werden. Nun kann der Spiegel zwar nicht mehr um die Ecke herumgezogen werden, macht aber nichts. Passt schon. Der Rest wird eben nur verputzt. Wenn irgendeine Pfanne bzw. deren Inhalt bis DAHIN spritzen sollte, dann kann ich mir auch nicht mehr helfen (nur noch der Wunderputzschwamm).

Höchst interessant war die mutmaßliche Ursache, WARUM sich die Fliesen abgelöst hatten. Sie standen nicht etwa unter Spannung, wie zuerst gedacht, sondern folgten einfach der Schwerkraft, weil irgendein Dilettant auf einer alten Farbschicht aufgebaut hatte. Dass sich diese relativ bald (vielleicht 2-3 Monate später) auf- bzw. angelöst hatte und somit mehr schlecht als recht als sichere Haftgrundlage dienen konnte, war „Pech“. Es hätte ja auch funktionieren können. *Gesichtspalme*

Zumindest hat der ganze Spaß solange gehalten, bis die Mannschaft über alle sieben Berge verschwunden war.

Und da nun die große, neu geschaffene Freifläche verschlossen werden möchte, geht es neben dem Verfugen dann morgen noch ans Verputzen. Und irgendwann, wenn das wiederum getrocknet ist, darf die Küche so ziemlich komplett gemaltert werden….DENN: Weiß ist nicht gleich Weiß*. Das wird dann eine Abendbeschäftigung nach einer Frühschicht. Yippieh! Ich leg‘ mir schon mal Streichhölzchen bereit, um sie mir dann unter die Augenlider zu klemmen.

Auf meine Frage hin, ob es „normal“ sei, dass ein Teil der alten, freigelegten Grundverputzung schlimmer noch als Sandstein unter meinen Fingern zerbröselte, meinte der Fachmann nur beruhigend, dass DAS am Ende kein Problem sei. Na, hoffen wir’s! Man brauchte es ja tatsächlich nur mal scharf anschauen und schon rieselte wieder ein Schwall Sandstaub zu Boden.

Apropos Staub:

Da wurde noch nicht einmal das ganz große Geschütz aufgefahren (die Fliesen sollten ja weitesgehend überleben) und trotzdem sahen die Küchenoberflächen fantastisch aus…prima dazu geeignet, um sich darauf in der Staub-/Sandmalerei zu üben. Noch ein, zwei Tage und ein neuer Picasso würde an dieser Stelle zu euch sprechen (oder eben schreiben…oder malen??).

 

Teil 2 der Reise wäre damit auch erledigt. Auf Zyklopen und Sirenen mag ich nun aber im weiteren Verlauf verzichten. Volle Kraft voraus!

 

 

 

* Hierbei handelt es sich keinesfalls um eine rein philosophisch angehauchte Frage.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Happy ohne Ende oder Ende vom Happy? (2.1.2015)

Moinsen, zusammen!

 

Frisch im neuen Jahr hat sich meine Leserschaft um eine Person erweitert, die es- wie mir scheint- etwas aufzumuntern gilt.

Märchen nehmen gemeinhin ein gutes Ende (außer für die ein oder andere böse Hexe und dergleichen), doch die Geschichte, die das Leben schreibt, läuft nicht immer darauf hinaus. Aber vielleicht entdeckt meine neue Leserin dennoch ein paar Krumen Hoffnung und Verständnis in dem ein oder anderen Wort, was ich hier veröffentlicht habe oder noch veröffentlichen werde.

Fühl Dich hier gut aufgehoben und möglicherweise findet sich ja dann doch noch das, was du suchst: Dein persönliches Happy End!